In wenigen Tagen dürfen wir alle ein friedliches Osterfest feiern. Traditionell gehört zu einem Osterfest auch das Osterschießen, das an vielen Stellen in unserem Ort durchgeführt wird.
In den letzten Tagen erreichten mich zu diesem Thema einige Bedenken und auch im Stadtrat haben wir über das Osterschießen in diesem Jahr beraten.
Wir werden niemandem das Osterschießen verbieten. Im Gespräch der Stadträte wurde jedoch deutlich gemacht, dass wir durch die ukrainischen Kriegsflüchtlinge in unserem Ort in diesem Jahr eine besondere Verantwortung im Umgang mit dem Osterschießen haben. In allen Ortsteilen sind mittlerweile ca. 100 Menschen untergekommen. Davon sind etwa die Hälfte Kinder und Jugendliche.
Natürlich werden alle Gastgeber den Gästen die Tradition des Osterschießens erklären. Aber werden gerade Kinder, die gerade aus Kriegsgebieten geflohen sind, diese Tradition auch verstehen und einzuordnen wissen?
Angesichts dieser Fragestellung und des anhaltenden Kriegsgeschehens ist es uns – als Bürgermeister und Stadträte – wichtig, an das Verantwortungsbewusstsein aller „Osterschießer“ zu appellieren und zum Nachdenken über die zeitliche Dauer und Intensität dieses Osterbrauchs nachzudenken.
W. Riecke, Bürgermeister