Unter dem Thema „Europa – in weiter Ferne, so nah?“ fand am 10. Mai im Garten des Heimatmuseums das erste der beiden diesjährigen Gartenhausgespräche statt (das zweite ist am 5. Juli). Als sachkundige Gäste waren der Staatsminister für Bundes- und Europafragen in Sachsen, Herr Dr. Beermann, und Dr. Holm Große von der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien eingeladen. Leider musste Herr Dr. Große seine Teilnahme noch am Sonntagmorgen aus gesundheitlichen Gründen absagen.
Musikalisch ausgestaltet und umrahmt wurde die Veranstaltung von Ephraim Döhn auf der Sologitarre.
Ephraim Döhn ist Förderschüler und darüberhinaus Preisträger des regionalen Wettbewerbs „Jugend musiziert“. Trotz kühlem Wetters ist es ihm gelungen, die Gitarre auf wunderbare Weise zum Klingen zu bringen.
Das Gespräch bewegte sich zwischen den beiden Polen, die durch das Thema vorgegeben waren: Ferne und Nähe zu Europa. Herrnhut und die Oberlausitz sind zum einen Teil der europäischen Region Oberlausitz und dadurch sehr eng verbunden mit den Ereignissen und Prozessen, wie etwa dem Wegfall der Grenzkontrollen oder dem EU-Beitritt unserer Nachbarn vor 5 Jahren.
Zum anderen sind uns viele Dinge im Zusammenhang mit Europa aber auch sehr fern. Wir kennen kaum einen Abgeordneten, wir schütteln den Kopf über merkwürdige Verordnungen und pflegen diverse Vorurteile.
In diesem Spannungsfeld bewegte sich das Gespräch und es wurden immer wieder auch ganz praktische Fragen gestellt und beantwortet. Auch das Publikum hat sich mit Wortmeldungen in die Diskussion eingebracht. Zusammenfassend ließe sich vielleicht folgendes sagen: Neben den Problemen, die es mit „Europa“ oder unseren Nachbarn gibt, stehen weitaus größere Chancen für unsere Region. Wir müssen nur aufpassen, dass uns die Probleme nicht zu sehr vereinnahmen und dadurch den Blick auf die Möglichkeiten vernebeln. Wie so oft kommt es darauf an, was wir aus den Chancen machen.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle Gäste, Mitwirkenden, Helfer und die Mitarbeiter des Stadtamtes, die mit dazu beigetragen haben, dass diese sonntägliche Stunde zu einer interessanten Veranstaltung wurde.
W. Riecke
Bürgermeister